Nicht erst seit gestern wächst der Wunsch, überall online sein zu können. Gerade die Nutzung von z.B. Tablets erfordert – privat wie gewerblich – eine immer bessere und größere „Ausleuchtung“ der Gebäude oder auch eines Geländes mit WLAN. Also werden immer mehr Access Points benötigt, und diese müssen an immer exponierteren Stellen angebracht werden. Was aber, wenn dort kein Stromanschluss vorhanden ist? Und wenn dieser bestenfalls mit hohem Aufwand oder eben gar nicht zu realisieren ist?
Ein anderes Szenario kommt aus dem Umfeld der Sicherheit und Überwachung eines Gebäudes oder Geländes. IP-Kameras müssen immer wieder an Stellen platziert werden, die nicht vom Stromnetz erschlossen sind.
Die Lösung für diese Fälle ist immer die gleiche und sie heißt: Power over Ethernet, kurz PoE. Mit dieser Technik wird Strom über eine Datenleitung an den Ort des Bedarfs gebracht. Mit aktuellen Standards können bis zu 15,4 W (IEEE 802.3af) oder gar bis zu 30 W (IEEE 802.3at, oft PoE+ genannt) Leistung zu dem zu versorgenden Gerät gebracht werden.
Dies geschieht häufig über Netzwerk-Switches, die PoE unterstützen, auch PoE-Switches genannt.
Alternativ kann zwischen Switch und Endgerät ein PoE-Injektor eingeschleift werden, der zusätzlich zu den Daten Stromleistung auf das Kabel zum Endgerät bringt. Sollen gleich mehrere Verbindungen so mit PoE versorgt werden, kann dies über einen Multi-Port-Injektor oder PoE-Midspan geschehen.
Kann das Endgerät nichts mit der übertragenen Leistung anfangen, weil es nicht PoE-fähig ist, kommt ein sogenannter PoE-Splitter zum Einsatz, der Daten und Strom wieder trennt und beides auf getrennten Leitungen zum Endgerät bringt.